Angesichts der zunehmenden Volatilität auf den Märkten suchen viele Anleger nach Möglichkeiten, sich gegen Risiken abzusichern. Eine der Instrumente, die dabei helfen können, ist der VXZ, auch bekannt als iPath Series B S&P 500® VIX Mid-Term Futures ETN. Heute werden wir erläutern, was VXZ ist, seine Bedeutung sowie seine Vor- und Nachteile.
VXZ steht für iPath Series B S&P 500® VIX Mid-Term Futures ETN, ein börsengehandeltes Wertpapier (ETN), das von Barclays ausgegeben wird. Der VXZ zielt darauf ab, die Wertentwicklung des S&P 500 VIX Mid-Term Futures Index Total Return abzubilden. Dieser Index basiert auf dem Volatilitätsindex (VIX), der oft als "Angstindikator" bezeichnet wird und die erwartete Marktvolatilität über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten misst.
VXZ besteht aus Futures-Kontrakten auf den VIX, verteilt auf die Monate drei bis sechs, wodurch eine mittel- bis langfristige Fokussierung auf Marktvolatilität erreicht wird. Im Gegensatz zu kurzlaufenden VIX-Futures-ETNs ist VXZ weniger stark von kurzfristigen Schwankungen des VIX betroffen.
VXZ kann ein effektives Instrument zur Absicherung gegen Marktvolatilität sein. Wenn die Unsicherheit an den Märkten zunimmt und die Volatilität steigt, neigen die VIX-Futures dazu, an Wert zu gewinnen. Dadurch können Verluste in anderen Teilen des Portfolios teilweise ausgeglichen werden.
VXZ bietet Anlegern die Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren. Da die Wertentwicklung von VXZ oft unkorreliert mit traditionellen Aktien- oder Anleihemärkten ist, kann er das Gesamtrisiko des Portfolios reduzieren.
Im Vergleich zu kurzfristigen VIX-Futures-ETNs, bei denen häufige Rollvorgänge zu hohen Kosten führen können, verwendet VXZ mittel- bis langfristige Futures. Diese haben in der Regel geringere Rollkosten, was die Gesamtrendite des ETNs verbessern kann.
VIX-Futures sind komplexe Finanzinstrumente, und der Wert von VXZ unterliegt der Terminkurvenstruktur. Bei einer normalen Marktkurve (Contango) erleidet der ETN aufgrund der rollierenden Futures-Verträge Verluste. Dies kann die Rendite über längere Zeiträume beeinträchtigen.
Da VXZ ein ETN ist, besteht ein Kreditrisiko gegenüber dem Emittenten, Barclays. Sollte Barclays zahlungsunfähig werden, könnten Anleger ihre Investition vollständig oder teilweise verlieren.
VXZ ist in erster Linie zur kurz- bis mittelfristigen Absicherung gegen Volatilität gedacht. Eine langfristige Halteposition kann aufgrund der oben genannten Rollverluste und Kreditrisiken zu erheblichen Wertminderungen führen.
VXZ sollte vor allem von fortgeschrittenen Anlegern genutzt werden, die ein gutes Verständnis von Volatilitätsstrategien haben. Er dient nicht als Hauptbestandteil eines Portfolios, sondern als taktisches Instrument zur Absicherung.
Da VXZ in Zeiten erhöhte Volatilität profitabel sein kann, könnte er in Perioden großer Unsicherheit oder Marktstörungen eine sinnvolle Ergänzung eines Portfolios sein. Beispielsweise könnte man in Phasen erwartet hoher Volatilität eine Position in VXZ aufbauen und diese wieder reduzieren, wenn sich die Märkte stabilisieren.
Aufgrund der spezifischen Risiken von VXZ sollte die Allokation in diesem ETN eher moderat sein. Eine typische Allokation könnte zwischen 2-5% eines Portfolios betragen, je nach individuellen Risiken und Markterwartungen.
Um die Risiken weiter zu streuen und die Flexibilität zu erhöhen, kann VXZ auch in Kombination mit anderen Volatilitätsinstrumenten oder Absicherungsstrategien genutzt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass VXZ ein spezialisiertes Instrument ist, das effektiv zur Absicherung gegen Marktvolatilität genutzt werden kann. Es bietet Vorteile in der Diversifikation und im Volatilitätsschutz, bringt aber auch Risiken wie Komplexität, Kreditrisiko des Emittenten und unattraktive Langfristperspektiven mit sich. Anleger sollten daher sorgfältig abwägen, ob VXZ in ihre Anlagestrategie passt und wie sie ihn am besten einsetzen.