Im Rahmen der wachsenden Beliebtheit von passiven Investmentstrategien zur Vermögensbildung und Altersvorsorge hat der Alpha Architect International Quantitative Value ETF (IVAL) eine besondere Stellung eingenommen. IVAL bietet Anlegern die Möglichkeit, international zu diversifizieren und dabei auf fundamentale Bewertungsmaßstäbe zu setzen. Heute wollen wir uns ansehen, was IVAL ist, welche Vorteile und Nachteile er bietet und wie er in eine Anlagestrategie integriert werden kann.
IVAL ist ein börsengehandelter Fonds (ETF) der Fondsgesellschaft Alpha Architect. Die Abkürzung steht für den Alpha Architect International Quantitative Value ETF, der – wie der Name schon erahnen lässt – auf quantitative Analysen und Bewertungen setzt.
IVAL verfolgt einen sogenannten "Quantitative Value Approach", bei dem anhand von quantitativen Kennzahlen unterbewertete internationale Unternehmen identifiziert werden. Dadurch unterscheidet sich IVAL von vielen anderen ETFs, die meist auf Marktkapitalisierung oder andere einfache Kriterien setzen.
Nach der Identifizierung und Bewertung potenzieller Unternehmen anhand verschiedener Bewertungskennzahlen (zum Beispiel Preis-Buch-Verhältnis, Preis-Gewinn-Verhältnis), zielt IVAL darauf ab, die besten Chancen für langfristiges Wachstum zu nutzen.
IVAL setzt sich aus globalen Unternehmen zusammen, die durch quantitative Bewertung als unterbewertet identifiziert wurden. Dies umfasst sowohl große, etablierte Unternehmen als auch kleinere, aufstrebende Firmen weltweit. Insgesamt zielt der Fonds auf ein Portfolio ab, das diversifiziert ist, jedoch stark durch Bewertungsmetrics bestimmt wird.
Der größte Vorteil von IVAL liegt in seinem "Quantitative Value Approach". Der Fokus auf bewertungsbasierte Auswahlkriterien ermöglicht es dem Fonds, stark unterbewertete Aktien potenziell zu identifizieren, die überdurchschnittliche Wachstumsmöglichkeiten bieten. Dies könnte langfristig zu einer Outperformance gegenüber anderen ETFs führen, die einfach nur auf Marktkapitalisierung setzen.
Da IVAL global investiert, bietet dieser ETF eine breite geografische Diversifikation. Dies kann helfen, länderspezifischen Risiken entgegenzuwirken und das Portfolio widerstandsfähiger gegenüber regionalen Marktverwerfungen zu machen.
Durch seine Strategie inkludiert IVAL sowohl Unternehmen aus etablierten Märkten als auch aus Schwellenländern. Dies gibt Anlegern die Möglichkeit, an den Wachstumspotentialen neuer Volkswirtschaften teilzunehmen, ohne separat in vielfach risikoreichere Einzelaktien investieren zu müssen.
IVAL wird von Alpha Architect verwaltet, einem Unternehmen, das sich auf quantitative Anlagestrategien spezialisiert hat. Das professionelle Management bietet eine fundierte Auswahl und Überwachung der investierten Unternehmen.
Internationale Investments und insbesondere Anlagen in unterbewertete Aktien können zu höherer Volatilität und kurzfristigen Wertschwankungen führen. Dies ist insbesondere relevant, wenn Märkte turbulent sind oder in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Die Kostenquote von IVAL liegt bei 0,59 % pro Jahr. Während dies im Vergleich zu aktiven Fonds niedrig ist, kann es im Vergleich zu anderen passiven ETFs als hoch angesehen werden. Auf lange Sicht können höhere Kosten die Gesamtrendite mindern.
Die quantitative Bewertungsstrategie ist komplex und für den durchschnittlichen Anleger oft schwer verständlich. Dies kann zu Unsicherheit und Misstrauen führen, insbesondere wenn die Strategie in bestimmten Zeiträumen nicht wie erwartet funktioniert.
IVAL eignet sich besonders für langfristig orientierte Anleger, die international diversifizieren möchten und bereit sind, kurzfristige Schwankungen in Kauf zu nehmen, um von potenziell höheren Renditen zu profitieren.
Um das volle Potenzial von IVAL auszuschöpfen, sollte eine langfristige Anlagedauer von mindestens 5 bis 10 Jahren eingeplant werden. Langfristige Investitionen helfen, kurzfristige Marktschwankungen auszugleichen und den Zinseszinseffekt voll auszuschöpfen.
Für eine ausgeglichene Portfolio-Risikoaufteilung kann IVAL mit anderen ETFs kombiniert werden, die auf unterschiedliche Märkte oder Anlagestrategien zielen. Eine Kombination aus defensiven Anleihen-ETFs und IVAL könnte beispielsweise ein ausgewogenes Portfolio ergeben.
Anleger sollten regelmäßig ihre Investitionen in IVAL überprüfen und ihre Anlagestrategie anpassen. Reinvestition von Dividenden und regelmäßige Zukäufe erhöhen die Chancen, langfristig vom Zinseszinseffekt zu profitieren.
IVAL bietet eine interessante Möglichkeit, in unterbewertete internationale Märkte zu investieren. Während die Strategie höhere Volatilität und Kosten mit sich bringen kann, eröffnet sie auch Chancen auf langfristiges Wachstum durch fundamentale Bewertung. Langfristig orientierte Anleger, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen in Kauf zu nehmen, können von den Vorteilen des Quantitative Value Approaches profitieren und IVAL als festen Bestandteil ihrer Anlagestrategie betrachten.
Investieren Sie verantwortungsbewusst und hinterfragen Sie stets Ihre Investitionsentscheidungen, um das Beste aus Ihrem Portfolio herauszuholen.