In Zeiten von Marktturbulenzen und erhöhter Volatilität suchen Investoren oft nach Möglichkeiten, ihr Portfolio gegen Marktrückgänge abzusichern oder von fallenden Kursen zu profitieren. Eine solche Möglichkeit bietet das Direxion Daily Energy Bear 2X Shares (ERY). Im Folgenden werden wir erläutern, was ERY ist, seine Vor- und Nachteile sowie die wichtigsten Merkmale dieses ETFs.
ERY ist ein sogenannter invers-gehebelter Exchange Traded Fund (ETF), der geschaffen wurde, um die tägliche Performance von -200 % der Preisbewegung des Energy Select Sector Index nachzubilden. Das bedeutet, dass dieser ETF darauf abzielt, das Doppelte des Tagesverlusts des zugrunde liegenden Index zu erzielen.
Die Direxion Daily Energy Bear 2X Shares wird besonders in Betracht gezogen, wenn erwartet wird, dass Energieaktien fallen. Dieser ETF ist also nichts für langfristige Investitionen, sondern vielmehr ein Werkzeug für erfahrene Investoren und Trader, die kurzfristig auf fallende Kurse spekulieren wollen.
Der Energy Select Sector Index umfasst wichtige Energieunternehmen aus dem S&P 500. Zu diesen gehören große Akteure wie ExxonMobil (XOM), Chevron (CVX) und Schlumberger (SLB). Investitionen in ERY bedeuten, dass man gegen diese großen Energieunternehmen wettet.
ERY kann als Hedging-Instrument genutzt werden, um ein Portfolio gegen Marktrückgänge im Energiesektor abzusichern. Wenn beispielsweise bereits bestehende Positionen in Energieaktien bestehen und ein kurzfristiger Kursrückgang erwartet wird, kann ERY helfen, die Verluste zu minimieren.
ERY bietet aufgrund seiner Hebelwirkung und inversen Natur die Möglichkeit, in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Dies macht es attraktiv für kurzfristige Trader, die ihre Positionen innerhalb von Tagen oder sogar Stunden schließen möchten.
Für Investoren, die von einem allgemeinen Marktrückgang im Energiesektor profitieren wollen, bietet ERY die Flexibilität, ohne dabei Short-Positionen einzunehmen oder Optionen zu nutzen, was für viele Investoren aufgrund der damit verbundenen Risiken und Komplexitäten nicht in Frage kommt.
Die Nutzung von Hebelwirkung und die inverse Struktur machen ERY zu einem sehr risikoreichen Investment. Die tägliche Neuausrichtung des ETFs bedeutet, dass es zu erheblichen Wertschwankungen kommen kann, besonders wenn sich der Energiesektor nicht wie erwartet entwickelt.
Der Mechanismus der täglichen Neuausrichtung des Hebels führt zu sogenannten „Volatility-Decay-Effekten“, was bedeutet, dass ERY über längere Zeiträume im Vergleich zur täglichen vorgesehenen Performance schlechter abschneiden kann. Langfristige Investoren sind daher möglicherweise mit traditionellen ETFs oder anderen Anlageformen besser bedient.
Die Verwaltungsgebühren und die zusätzlichen Kosten durch die tägliche Neuausrichtung können bei ERY deutlich höher ausfallen als bei traditionellen ETFs. Diese hohen Kosten können die Rendite besonders bei längeren Haltedauern stark beeinflussen.
ERY ist definitiv kein ETF für jedermann. Es ist speziell für erfahrene Investoren und Trader konzipiert, die die Mechanismen und Risiken dieser Art von Investment verstehen.
Aufgrund der hohen Volatilität und der täglichen Neuausrichtung sind kurzfristige Anlagestrategien mit engem Risikomanagement und klar definierten Ausstiegsstrategien zu empfehlen.
Für Trader, die kurzfristig auf fallende Kurse im Energiesektor spekulieren, bietet ERY eine Möglichkeit, durch die Hebelwirkung signifikante Renditen zu erzielen.
ERY kann auch als Hedging-Instrument in einem breit diversifizierten Portfolio eingesetzt werden, um gegen erwartete kurzfristige Rückgänge im Energiesektor zu schützen. Allerdings erfordert dieses Vorgehen ein gutes Verständnis der Marktbedingungen sowie der Funktionsweise von gehebelten und inversen ETFs.
Zusammengefasst ist ERY also ein hervorragendes Werkzeug für diejenigen, die es richtig einsetzen können, jedoch nichts für langfristige Anleger oder risikoscheue Investoren.